------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Konzert in Schwanheim "Desche Otto" Gaststätte zur Mainlust vom 08.10.2006 im Internet unter: www.schwanheim.com Schwanheim im Scondo Fieber Blueslegende Steve Scondo Bei strahlendem Sonnenschein wurde die Mainlust zum Blueskeller. Steve Scondo und Band brachten den wohl edelsten Blues Frankfurts direkt in das Herz von Schwanheim. Die große Freude, die Scondo selbst beim Spielen empfindet, sprang in kürzester Zeit auf das Publikum über und berührte wohl wirklich jeden bis tief ins Mark. Eine Musik, die so präzise interpretiert wird, von einer Band die durch Können und Gefühl gleichermaßen zu überzeugen vermag, kann man getrost als Jahrzehntereignis betrachten. Steve Scondo genoß das Experiment "Frühschoppen in Schwanheim" sehr und hat bei dieser Gelegenheit gleich seine Schwäche für unser Dorf entdeckt. Gut für uns, denn so besteht die Hoffnung, daß er uns irgendwann vielleicht noch einmal besuchen wird. Wer dieses grandiose Ereignis verpaßt hat oder einfach den Meister des Chicago Blues noch einmal hören will, bekommt schon bald eine Chance dazu: Am 09.12.2006 spielt er mit seiner Formation Live im Jazz-Keller Hanau. Wir sind uns sicher, das wir an diesem Tag auch viele der Besucher des heutigen Konzerts dort wiedertreffen werden. (bnh) --------------------------------------------------------------------------------------------------- Blues wie im Wohnzimmer "Steve Scondo Band" gastiert bei der "Dorflinde" im Festungskeller
Vom 26.02.2007 Uli Wirtz-von Mengden RÜSSELSHEIM Als Publikumsmagnet hat sich am Samstag bei der "Dorflinde" die "Steve Scondo Band" entpuppt. Die Tatsache, dass sich der Festungskeller dermaßen gut füllte, ist wohl auch den Wurzeln der Formation in der legendären "Hoochie Coochie Bluesband" geschuldet, die über Jahrzehnte das Blues-Geschehen mitbestimmte und in Steve Scondo ihren Bandleader hatte. Gemeinsam mit ihm und den alten Weggefährten Helmut Grahl (Klavier und Gesang), Peter Fassauer (Kontrabass und Gesang) und Jürgen Ruth (Schlagzeug) hat sich ein Quartett gebildet, das geballte Erfahrung mit unverminderter Spielfreude bei größtmöglicher Gelassenheit verbindet. Diese Entspanntheit erzeugt Wohnzimmer-Atmosphäre. Zurückgelehnt waren Ausflüge in diverse Blues-Stile wie etwa "Westcoast-Swing", "Texas Shuffle" oder "Chicago-Blues" zu genießen. Steve Scondo ist Vorarbeiter mit kehliger Stimme und intensiv durchlebten Texten, was ihm schon bald den Schweiß aus allen Poren schießen lässt. Er versteht es, die Tempi nach vorne zu peitschen, auf der Bluesharp Druck zu machen, kann aber ebenso unvermittelt auf seiner Lead-Gitarre nahezu sentimentale Melodik herauf beschwören. Beruhigt kann er aber auch die Initiative seinen Band-Mitgliedern überlassen, denn die steuern versiert auf ihren Instrumenten in der klassischen Formation einer Chicago-Blues-Combo individuelle Klasse bei. Mit dem Kontrabass verleiht Peter Fassauer einen soliden melodischen Rückhalt in den tiefen Lagen und überrascht mit swingenden, solistischen Liedbeiträgen. Nahezu akademisch bearbeitet Helmut Grahl auf dem E-Piano seine Tasten und ist der Mann für die lyrischen Vokal-Passagen, während Jürgen Ruth sein Schlagwerkzeug sensibel dem jeweiligen Musikstil anpasst. Die Genres sind breit gefächert und bieten etwa das aus der jüdischen Klezmer-Musik entliehene und im Jazz beliebte "Bei mir biste scheen", den amerikanischen Ländler "Blue Moon of Kentucky" oder den Evergreen "Route 66" von Nat King Cole. Es bereitet Vergnügen, diesen Routiniers zuzuhören, und bisweilen fühlte sich das aufmerksame Publikum zu einem Tänzchen in der Saalecke animiert. Es herrscht die Stimmung eines Veteranen-Treffens einer großen Blues-Gemeinde. Das erlaubt es Steve Scondo, für ein paar Songs eine Pause am Tresen einzulegen. Der Mann am Klavier, Helmut Grahl, grüßt währenddessen mit einem hingebungsvollen "Georgia on my mind" von Ray Charles, und Peter Fassauer liefert mit Jürgen Ruth einen hinreißenden Dialog zwischen Kontrabass und Schlagzeug. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------- „Schlossrevue“ von Marc Mandel Mit Gefühl und Tingeltangel „Gentle Noise“ bedeutet „mildes Geräusch“. Die südafrikanische Sängerin Jeanine Du Plessis begibt sich hierbei auf die Fährte von „Sade“ und ähnlichen Künstlern. Im Repertoire finden sich gefühlvoll-jazzige Adaptionen populärer Stücke von Michael Jackson und Stevie Wonder. Joey Becker ist mit seiner sechssaitigen Bassgitarre so etwas wie die Rhythmus-Gruppe, die von dem Gitarristen David Kirchner wirkungsvoll ergänzt wird. Ohne nach elektronischen Effekten zu haschen, überführen sie „Fifty Ways To Leave Your Lover“ von Paul Simon oder „Superstition“ von Stevie Wonder ebenmäßig und samtig in die Jazz-Lounge des dritten Jahrtausends. Der Sänger Steve Scondo hat viele Jahre mit seiner Gitarre die „Hootchie Cootchie Blues Band“ geprägt. Nach hunderten von Auftritten im Rhein-Main-Gebiet löste sich die Gruppe vor einigen Jahren auf, und er stellte die „Steve Condo Band“ zusammen. Mit dem Pianisten Helmut Grahl, dem Schlagwerker Jürgen Ruth sowie dem exzellenten Kontrabassisten Peter Fassauer frönt er dem Blues und Rock’n’Roll im Stil der fünfziger Jahre. Entsprechend hingerissen sind die Zuschauer, wenn im Retro-Gewand „Jambalaya on the Bayou“ von Hank Williams oder „Buona Sera Signorina“ von Louis Prima erklingt. Auf gegensätzliche Farben setzt Yvonne Vogel mit ihrer Gruppe „Cabarét Paris“. In dem Programm „Im Tingeltangel tut sich was“ scheint die Schauspielerin die Zeit um hundert Jahre zurückzudrehen. Der Gitarrist Jens Horst und Jochen Bernhardt am Akkordeon begleiten sie unprätentiös und stilgerecht. Vogel mischt die unterschiedlichsten Melodien mit skurrilen oder anrüchigen Gedichtchen, und die Zuschauer lachen Tränen. Die Ehe ist lediglich eine Abkürzung für „Errare humanum est“ (irren ist menschlich), und alles reimt sich herrlich, wenn sie einer Frau empfiehlt, den Partner zu erschießen: „So ein Projektil kostet nicht viel.“ Fortsetzung folgt |
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